Initiator des närrischen Treibens in Liezen war zweifelsohne Volksschuldirektor Ferdinand Steinacher. Er war es, der nach den Kriegsjahren die großen Faschingszüge organisierte und veranstaltete, vor allem aber Schulen, Geschäftsleute und Gewerbetreibende derart motivierte, dass wirklich ganz Liezen mitmachte.

Nach dem Faschingszug 1968 drängten sich die Menschenmengen im damaligen Aigner Rohbau, der provisorisch als Narren-Walhalla dekoriert wurde und durch Musikkapellen und viele Bars eine umwerfende Stimmung brachte. Und da kam auch Ing. Fritz Döcker, angeregt durch die Schladminger Narrensitzungen, die Idee, eine Faschingsgilde zu gründen. Gleich fand er einige, die begeistert mitmachten, und so wurde bereits im Frühjahr 1968 der Verein "Faschingsgilde zu Liezen" mit allem, was zu einer Vereinsgründung dazugehört, bei der Bezirkshauptmannschaft angemeldet.

Es wurden Maskenbälle mit dargebotenen Einlagen veranstaltet, wo Mitglieder ihr Können unter  Beweis stellen konnten, und daraus resultierte im Jahre 1970 der 1. Narrenabend. Bald stellte es sich aufgrund des starken Interesses heraus, dass ein zweiter, später ein dritter und dann seit 1995 ein vierter Abend pro Jahr abgehalten wurde. Von 2000 bis 2011 gab es die Veranstaltung an zwei Wochenenden, jeweils Freitag und Samstag, dazu noch am 2. Wochenende der Sonntag. Seit 2012 finden die Narrenabende an zwei Wochenenden jeweils Freitag, Samstag und Sonntag statt.

Von 1968 bis 1978 leitete Ing. Fritz Döcker die Faschingsgilde, Richard Majer von 1978 bis 1988, 3. und zugleich 1. weibliche Präsidentin war Sonja Kadletz von 1988 bis 1996 und anschließend agierte seit 1997 Heinz Jokesch als Präsident. Bei der Jahreshauptversammlung am 30. Juni 2017 wurden Barbara Zauner zur 5. Präsidentin und Heinz Jokesch zum 1. Ehrenpräsident der Faschingsgilde einstimmig ernannt.